Die Macht des Klangs

Die Macht des Klangs

Angestoßen durch die Sendung Terra X (ZDF) vom 31.03.13 einige Gedanken zum Thema Klang und Erleuchtung:
Wie vielen Meditierenden und Aspiranten anderer geistiger Zustände verschiedener Arten bekannt ist, helfen Hemisphären-Synchronisierende (Hemi-Sync) oder “Binaurale” Klänge dem Gehirn, leichter in verschiedene Schwingungsfrequenzen zu kommen.
Das Prinzip hinter Hemisphären-Beschallungstechnik ist dabei denkbar simpel:

Über einen Kopfhörer hört man auf jedem Ohr einen anderen Klang.
Die Frequenz zwischen beiden Tönen wird vom Gehirn ausgeglichen, daher „hört“ man die beiden Töne als schwingende Welle.
Je nach innerer Bereitschaft, Training und Talent, überträgt sich die Schwingungsfrequenz auf ein größeres Hirnareal und man kann aktiv und in kurzer Zeit in einen Zustand z.B. tiefer Entspannung, Meditation, Schlaf oder dergleichen kommen, weil das Gehirn durch die angestoßene Schwingung bereitwilliger kooperiert.
Entwickelt wurde diese Technologie vom Monroe Institut in Kalifornien. Ursprünglich auf der Suche nach einem Mittel, außerkörperliche Erfahrungen, die der Gründer Robert Monroe eine zeitlang unwillkürlich hatte, kontrolliert herbei zu führen, reichen die daraus entwickelten Produkte heute von Entspannungsklängen über Lernhilfen bis hin zu der Eröffnung tiefster Erkenntnisse im außersinnlichen Bereich.
Während diese Klänge eine Induktion von außen sind, gilt im Yoga der Pfad des Bhakti-Yoga,unter anderem durch das beständige (selber) Singen der Mantras und des Lobpreises, als anerkannter Weg zur Gotteserfahrung und Erleuchtung.
Als besonders wirkungsvoll und beliebt gilt dabei das gemeinsame Singen.

Singen als Weg zur Erleuchtung?

Nicht jeder ist ja mit einer angenehmen Singstimme geboren, auch wenn Gott da sicherlich toleranter ist als der gewöhnliche Nachbar.

Unabhängig von Erkenntnissen einer Erfolgsgeschwindigkeit zur Erleuchtung in Relation zum Gesangstalent, hat das Max Planck Institut in einer Forschungsreihe über Mikrobewegungen und Mimiken Erstaunliches herausgefunden.
Mitglieder eines Gitarrenquartetts wurden während des gemeinsamen Spiels nicht nur von etlichen Kameras gefilmt, sondern auch an ein EEG angeschlossen.
Hintergrund der Studie war, dass die Forscher herausfinden wollten, wie die Abstimmung in einer solchen Gruppe funktioniert.

Gerade bei schnelleren Stücken können Anschläge und Töne eines vorgebenden Musikers von der menschlichen Reaktionsfähigkeit her von den anderen Musikern nicht mehr schnell genug verarbeitet werden, um ein harmonisches Zusammenspiel zu ermöglichen.

Wie funktioniert also ein Zusammenspiel, wenn weder Metronom noch Dirigent das Ensemble steuern?
Neben Mikromimiken, mit denen die Musiker sich untereinander Zeichen gaben (durch Zeitlupenkameras efilmt, für das menschliche Auge nicht zu erfassen), entdeckten die Forscher anhand des EEGs, dass die Gruppe nach nur wenigen Sekunden gemeinsamen Spiels auf einer gemeinsamen (Hirn-)Wellenlänge – im wahrsten Sinne des Wortes – einpendelte.
Auf den Ausdrucken des EEGs zeigte sich, dass alle vier Musiker während des Spiels exakt (!) dieselben Hirnfrequenzen hatten.
Es wurde also eine Verbindung untereinander hergestellt, ohne dass die Gitarristen sich untereinander berührten oder ausgefeilte Töne wie das Hemi-Sync Verfahren nutzten.

Musik scheint also in der Tat etwas wie eine eigene Entität zu sein, die Menschen verbindet; vor allem, wenn sie es gemeinsam tun – Musizieren.
Inwieweit sich verschiedene Musikstile und Techniken dabei untereinander unterscheiden, wurde in dem Beitrag leider nicht angeschnitten, aber die Forschungsergebnisse sind schon in diesem Stadium bahnbrechend (nicht nur für Yogis) und machen gerade denen Hoffnung, die nicht Jahrelang still auf dem Hosenboden sitzen wollen oder können und lieber beim Kirtan ihrer Lebensfreude freien Lauf lassen.

Es ist auch eine der besten Erklärungen, warum wir vor und nach jeder Stunde das AUM tönen (und warum es am Ende der Stunde meistens deutliche besser klingt).

Das gemeinsame AUM bringt uns auf eine gemeinsame Schwingungsebene. Zudem auf die Schwingunseben des AUMs selber.

Es verbindet und “erhöht” uns also, damit unser System, unsere Zellschwingung, sich für die Inhalte der Yogstunde öffnen kann und wir – im besten Fall – einen größeren Nutzen aus der Praxis ziehen, als durch eine  rein physisch geprägt Stunde ohne Tönen.

 

In diesem Sinne: AUM, AUM, AUM…. Shanti.

 

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